The Dark Eye

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Zusammenfassung

The Dark Eye ist ein Computerspiel des Horrorgenres, das 1995 von der inzwischen aufgelösten Softwarefirma Inscape für den PC veröffentlicht wurde. Bei seiner Veröffentlichung erregte das Spiel weder bei Kritikern noch bei Verbrauchern große Aufmerksamkeit, obwohl es seither einige Aufmerksamkeit und wohl auch Kultstatus erhalten hat.

Das Spiel kombinierte 3-D-Grafiken, Stop-Motion-Animationen und Videosegmente. Mit seiner unkonventionellen Benutzeroberfläche, der Handlung und den Charakteren wurde die Besonderheit des Spiels zu seinem Verkaufsargument. Die Charaktere sehen weitgehend naturgetreu aus, mit Ausnahme ihrer aus Ton modellierten Gesichter, die oft verzerrt sind oder grotesk übertriebene Züge aufweisen. Dieser Beinahe-Realismus, der manchmal auch als "Unheimliches Tal" bezeichnet wird, trug zur Atmosphäre des Spiels bei, die von Unbehagen und Angst geprägt ist.

Die Animation der Charaktere ist Stop-Motion. Inscape hat die Puppen entworfen (Hauptzeichner Bruce Heavin) und sie von einer Hollywood-Firma anfertigen lassen. Inscape stellte dann zwei Stop-Motion-Animatoren ein und Russell Lees verbrachte viele, viele Stunden in einem heißen, dunklen Lagerhaus, um die Animationen zu steuern. Etwa einen Monat lang wurde von 7 Uhr morgens bis 19 Uhr abends gearbeitet. Sie erstellten computergenerierte Screenshots der Umgebungen und drehten gegen Blue-Screen, und sie ließen sie von einem Kameramann ausleuchten, damit sie zur Umgebung passten.

Bemerkenswert war auch der Einsatz des Autors William S. Burroughs als Synchronsprecher: Burroughs verlieh nicht nur der Figur Edwin seine Stimme, sondern sprach auch zwei Diashow-Sequenzen, die die Kurzgeschichte "Die Maske des roten Todes" und das Gedicht "Annabel Lee" illustrieren. Eine weitere Geschichte, "The Premature Burial", ist während des Zeitungslesens in "The Tell-Tale Heart" zu hören, und das Gedicht "To Helen" kann gelesen werden, während man das Opfer in "Berenice" spielt.

Thomas Dolby hat die Musik des Spiels komponiert.
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Strukturell war das Spiel ein Point-and-Click-Adventure, das auf den makabren Geschichten von Edgar Allan Poe basierte. Der Spieler konnte drei der Geschichten ("The Cask of Amontillado", "The Tell-Tale Heart" und "Berenice") aus der Perspektive des Mörders und des Opfers erleben.

Das Spiel bot keine Wahlmöglichkeiten, keine Entscheidungen über Leben und Tod und keine Punkte; ähnlich wie bei anderen Point-and-Click-Adventures wie Myst wartete das Spiel einfach darauf, dass der Spieler den nächsten Hotspot oder Ort fand, woraufhin ein weiteres Video abgespielt wurde, um die Handlung voranzutreiben. In den Abschnitten, die direkte Interpretationen von Poes Geschichten waren, war der Spieler gezwungen, den Handlungen der Figuren in den Geschichten zu folgen. Der Spieler konnte jeweils nur einen Gegenstand tragen. Ein Großteil der Animationen in The Dark Eye bestand aus QuickTime-Filmen, die entweder bildschirmfüllend oder in kleineren Schleifen von einem statischen Hintergrund eingerahmt waren.
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Handlungsablauf

Die Handlung dreht sich im Wesentlichen um "Aufführungen" und Rezitationen von Poes Geschichten, wobei ein neuer Handlungsstrang als Rahmenhandlung dient. Das Spiel ist unterteilt in einen "realistischen" Modus, in dem die Rahmenhandlung stattfindet, und einen "alptraumhaften" Modus, in dem Poes Geschichten nachgespielt oder erzählt werden.

Das Spiel gibt das Jahr, in dem es spielt, nicht an, aber aufgrund der Kleidung und der Technologie scheint es in den späten 1800er Jahren zu spielen. Der Spielercharakter, dessen Name nie verraten wird, besucht seinen Onkel Edwin. Der Spieler lernt zunächst Edwins Assistenten und dann Edwin selbst kennen. Später trifft er Henry, den Bruder des Protagonisten, einen jungen Geschäftsmann, der um die Hand von Elise anhält. Die Spielfigur leidet unter den Auswirkungen des Farbverdünners, den Edwin beim Malen verwendet hat, und wird ohnmächtig und hat einen alptraumhaften Traum.

Nachdem der Protagonist erwacht ist, erzählt Henry von seiner verzweifelten Lage: Edwin missbilligt seine Liebe zu Elise zutiefst. Es folgt ein weiterer Albtraum, nach dem die Protagonistin Elise begegnet, die sie bittet, Henry einen Zettel zu geben. Nach einem weiteren Albtraum erfährt der Spieler, dass Elise krank geworden ist. Die Protagonistin sieht Henry und gibt ihm Elises Zettel, dann folgt sie ihm und stellt fest, dass Elise gestorben ist. Edwin erklärt, dass der Boden für ein ordentliches Begräbnis zu sumpfig ist, also bringen Henry, Edwin und Edwins Assistentin ihre Leiche in den Keller des Hauses. Henry bittet darum, eine Laterne in der Nähe zu lassen, falls sie wieder auflebt.

Edwin nimmt den Spieler beiseite und erklärt, dass Henry geistig instabil ist. Edwin fälscht eine Notiz von Elise, in der er Henry bittet, sie auf der Klippe vor dem Haus zu treffen. Der Protagonist übergibt den Zettel an Henry, der daraufhin aus dem Haus rennt. Als Henry auf der Klippe steht und nach Elise schreit, wird er von einer riesigen Welle getroffen. Aus der Ferne kann der Spieler sehen, dass er unverletzt ist, obwohl Edwins Assistent sich Henry nähert und ein Handgemenge beginnt. Im Laufe des Kampfes stößt der Assistent Henry von der Klippe ins Meer.

Edwin gibt der Spielfigur die Schuld an all diesen Ereignissen, woraufhin diese in einen Anfall von Wahnsinn verfällt. Als der Protagonist in die Realität zurückkehrt, entdeckt er, dass Elise, die noch lebt, aus ihrem Sarg ausgebrochen ist und sich selbst die Augen ausgestochen hat. Dieser grausame Anblick zerstört den Verstand des Protagonisten, und das Spiel endet.


The Dark Eye Schritte zur Aktivierung

Spielinfos
Veröffentlichungsdatum 31. Oktober 1995
Herausgeber Inscape, Time Warner Interactive, Expert Software
Spiel-Modi Einzelspieler
Genres Abenteuer, Puzzle, Zeigen-und-Klicken
Themen Horror
Plattformen PC (Microsoft Windows), DOS, Mac